Statt sich vollständig auf den Staat zu verlassen, sollte man für die Rente privat Vorbereitungen treffen und auch eigene Mittel verwenden, um die eigene Altersvorsorge sicherzustellen. Wie man genau dies bewirkt, hängt von der persönlichen Lebenssituation und den Zielen des einzelnen Sparers ab. Es gibt eine umfangreiche Auswahl an Produkten, sowohl rein privater als auch staatlich geförderte Natur, die für den Zweck der Altersvorsorge gedacht sind und dabei helfen könne, die Rente privat abzusichern.
Rente privat: Sparen
Bevor man sich fragt, wie man sparen soll, lohnt es sich noch einmal in Erinnerung zu rufen, warum man es tun sollte. Viele Leute gehen davon aus, dass sie durch den Anspruch auf die gesetzliche Rente im Alter bereits ausreichend versorgt sind. Leider handelt es sich dabei um einen Trugschluss! In den allerwenigsten Fällen werden die Leistungen einer staatlichen Rentenkasse ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard halten zu können.
Rentenlücke
Arbeitnehmer am unteren Ende der Gehaltsskala, haben häufig im Laufe ihres Arbeitslebens nicht genügend Beiträge eingezahlt, um eine ausreichende Rente zu erhalten, während Spitzenverdiener sich vermutlich an ein Einkommen gewöhnt haben, dass deutlich über ihren Ansprüchen liegt. Selbstständige wiederum müssen besonders vorsichtig sein, denn sie haben in den meisten Fällen überhaupt nicht in die Rente eingezahlt und müssen ihren Ruhestand vollkommen allein schultern.
Es kommt somit zu einer Differenz, zwischen dem letzten Arbeitseinkommen und der Höhe der Rentenzahlung. Der Fachbegriff hierfür ist die Rentenlücke. Sie zu schließen und dem Sparer auch im Ruhestand den Erhalt des gewohnten Lebensstandards zu ermöglichen, ist einer der Hauptgründe, die Rente privat zu unterstützen.
Zu diesem Zweck wird die private Rentenversicherung so kalkuliert, dass ihr Ertrag ausreicht, um den erwarteten Unterschied zu überbrücken und das Renteneinkommen des Anlegers dem Arbeitslohn zumindest nahekommen zu lassen.
Der demografische Wandel
Ein weiteres Argument, welches für eine private Altersvorsorge spricht, ist die bedenkliche Lage des umlagefinanzierten Rentensystems und die Auswirkungen des demografischen Wandels. In der Bundesrepublik Deutschland basiert das staatliche Rentensystem auf der permanenten Weitergabe der eingesammelten Beiträge an die Rentner. Um tragbar zu sein, ist es daher immer auf eine ausreichende Menge an Einzahler angewiesen. Diese müssen die Anzahl der Rentner nicht nur deutlich übersteigen, sondern auch in ordentlicher Höhe Beiträge einzahlen.
Durch die sinkende Geburtenrate ist diese Verteilung in eine Schieflage geraten. Hinzu kommt ein geringeres Durchschnittsgehalt bei jüngeren Arbeitnehmern. Somit haben die Rentenkassen ein Einnahmeproblem und es ist nicht sicher, wie stabil die gesetzliche Rente in der Zukunft sein wird. Es macht daher Sinn, mit dem eigenen Geld für sich selbst vorzusorgen und die Rente privat zu ergänzen, um vom staatlichen System zumindest etwas unabhängig zu werden.
Inflation
Rentenlücke und schräge Kassen wären an sich schon schlimm genug, doch es kommt noch die Inflation hinzu. Die staatliche Rente wird ausschließlich als Geldwert angegeben und besitzt keinerlei Absicherung über etwaige Sachwerte. Durch Teuerung und Währungsverfall kann daher selbst eine ursprünglich üppige Altersvorsorge rasch und permanent an Wert verlieren. Die einzig mögliche Absicherung hierfür ist es, selber Sachwerte zu erwerben und auf diese Weise die Inflation auszugleichen.
Rente privat: Rahmenverträge
Selbstverständlich hat jeder die Möglichkeit, mit seinem Privatvermögen Investitionen durchzuführen und das Geld nach den eigenen Vorstellungen anzulegen. Aktien, ETFs und vor allem Immobilien werden von vielen Anlegern auf diese Weise erworben und können durch ihre Renditen und Wertsteigerungen ein wertvoller Baustein und eine hervorragende Hilfe beim Vermögensaufbau sein.
Wenn man aber speziell für die Rente privat vorsorgen möchte, gibt es eine Reihe von Rahmenverträge und Produkten, die einen erheblichen Vorteil für den Anleger mit sich bringen. Und nicht alle setzen eine staatliche Förderung voraus. Für die Altersvorsorge ist es sehr wichtig, sich mit diesen auseinanderzusetzen, um den besten Durchführungsweg zu finden.
Basisrente
Die Basisrente, auch unter dem Namen Rürup bekannt, stellt eine Alternative zur staatlichen Rente dar, die vor allem bei Selbstständigen mit höherem Einkommen eine große Beliebtheit genießt. Sie verabschiedet sich vollkommen vom Umlageprinzip und funktioniert stattdessen mit Kapitaldeckung. Der Anleger darf pro Jahr bis zu 20.000 € steuerfrei in diesen Vertrag anlegen. Das Geld wird daraufhin nach seinen Vorstellungen angelegt und kann bis zum Ruhestand wirtschaften und Renditen abwerfen. Wenn der Vertrag fällig wird, verwendet man dieses Vermögen, um eine lebenslange Leibrente auszuzahlen.
Riester-Rente
Wer ein geringeres Einkommen besitzt, eine große Familie mit vielen Kindern hat oder auf einen Vertrag Wert legt, den man im Notfall auch kündigen kann, sollte der Riester-Rente einen genaueren Blick geben. Auch bei ihr können die Beiträge von der Steuer abgesetzt werden, die maximale Summe ist dabei auf 2100 € pro Jahr gedeckelt. Wirklich interessant wird sie aber durch die Zulagen, die man vom Staat erhält. Jeder Sparer hat pro Jahr schon einmal ein Recht auf 175 €, jedes eigene Kind kann mit bis zu 300 € unterstützt werden. Es ist auf diese Weise einfach, eine recht hohe Summe anzusparen, ohne zu viel des eigenen Geldes aufwenden zu müssen.
Daneben ist es auch möglich, einen Riestervertrag beim Erwerb einer Immobilie mit einzubringen. Entweder indem man ihn in einen sogenannten Bau-Riester umwandelt, oder indem man ihn beleiht. Im schlimmsten Fall darf man ihn sogar kündigen, was bei staatlich geförderten Produkten zur Altersvorsorge keine Selbstverständlichkeit ist. Zwar müssen Zulagen und Steuervorteile zurückgegeben werden, man erhält jedoch die gezahlten Beiträge und den eventuell erwirtschaften Ertrag.
Betriebliche Altersvorsorge
Eine der ursprünglichen Möglichkeiten, für die Rente privat vorzusorgen, war die betriebliche Altersversorgung (bAV). Anfangs eine reine Absprache zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer entwickelte sie sich mit der Zeit zu einer staatlich geförderten Form der Ruhestandvorsorge, auf die jeder Angestellte und Arbeiter einen Rechtsanspruch hat und die es ermöglicht, einen Teil des eigenen Gehalts steuerfrei in eine Rente zu investieren.
Insgesamt gibt es fünf verschiedene Durchführungswege: Die Direktzusage, bei der das Unternehmen unmittelbar für die Rente aufkommt. Die Unterstützungskasse, wo eine weitere Firma die Versorgung der Ruheständler übernimmt. Pensionsfonds, die ein erhöhtes Risiko bei der Anlage zulassen. Und zu guter Letzt, Pensionskassen und Direktversicherungen. Sie alle unterscheiden sich in ihrem Vorgehen und den Vorgaben erheblich voneinander.
Private Rente
Wie versprochen, muss man sich nicht auf die staatlich beeinflussten Alternativen verlassen, wenn man einen Steuervorteil für die Altersvorsorge erhalten möchten. Auch die private Rentenversicherung kann hierbei hilfreich sein. Auf den ersten Blick ist sie nur ein Investmentvertrag, bei dem man einem Finanzinstitut Geld zur Verfügung stellt und es anlegen lässt. Bei ausreichender Laufzeit kann man jedoch von der 12/62-Regel profitieren. Es handelt sich dabei um eine Vorgabe aus dem Alterseinkünftegesetz (AltEinkG), die für Kapital-Lebensversicherungen einen Vorteil bei der Auszahlung festlegt. Wer einen Vertrag zur Altersvorsorge über mindestens zwölf Jahre laufen ließ und bereits sein 62. Lebensjahr vollendet hat, muss nur noch einen Teil des Ertrages mit seinem persönlichen Steuersatz versteuern.
Es gibt somit eine große Auswahl an Optionen, um die eigene Rente privat zu unterstützen und den eigenen Lebensabend angenehmer und sorgenfreier zu machen. Wichtig ist nur den ersten Schritt zu machen.