Um bei der eigenen Rente Performance und Rendite zu berechnen und die passende Variante zu finden zu können, erfordert ein gehöriges Maß an Wissen und Kenntnissen. Nicht nur über die betreffenden Produkte und Geldanlagen, sondern auch um die eigenen Planungen, Ziele und langfristigen Wünsche.
Eine verbindliche und allgemein gültige Aussage über die Performance einer Rente zu treffen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die Lebensbedingungen des Kunden, die Vertragsbedingungen und das wirtschaftliche Umfeld können sich ändern, wodurch eine vorzügliche Altersvorsorge mit erstklassiger Performance zu einem Verlustgeschäft werden kann. Und selbst wenn alles beim Alten bleibt, führen verschiedene Interessen zu unterschiedlichen Entscheidungen. Für jemanden mit hohem Einkommen ist eine Steuerermäßigung für die Rendite wichtiger, als für jemanden mit geringem. Für die Eltern einer Großfamilie kann eine Riesterrente mit ihren Zulagen eine starke Investition sein, für einen Alleinstehenden muss dies aber nicht gelten.
Statt eine kurzfristig gültige Liste zu machen und die momentan beste Form der Vorsorge zu präsentieren, soll hier das Wissen vermittelt werden, wie man selber die Rente mit der besten Performance finden kann.
Rente Performance: Lebensumstände
Um bei der Rente Performance und Profit zu steigern, muss sie vor allem zu einem selbst passen und das eigene Vorgehen unterstützen. Natürlich spielt das Einkommen eine besonders wichtige Rolle, aber auch Bedingungen, die auf den ersten Blick wenig mit der Rendite einer Investition zu tun haben, müssen beachtet werden.
Eine dieser entscheidenden Unterschiede ist die genaue Art der eigenen Beschäftigung. Der einfache Angestellte hat zwar die Pflicht in die gesetzliche Rente einzuzahlen, zugleich ist er aber berechtigt alle staatlich geförderten Rentenprodukte zu nutzen. Ein Selbstständiger hingegen spart sich zwar den Rentenbeitrag, die betriebliche Altersvorsorge und die Riester-Rente bleiben ihm jedoch verwehrt. Es gibt somit weniger vorhandene Optionen, die eine andere Konzeption der Rente erzwingen. Wer nur auf die Kennzahlen und erwartete Performance achtet, wird dieses Detail schnell übersehen und schlechte Entscheidungen treffen.
Die eigenen Wünsche und Ziele
Für eine insgesamt gute Performance sind nicht nur die Umstände in der Gegenwart relevant, sondern auch die beim Bezug einer Rente. Beim Eintritt in den Ruhestand müssen alle Formen der Rente und das sonstige Vermögen zusammenarbeiten, um ein harmonisches Ruhestands-Konzept zu bieten.
Ein Beispiel: Ein Sparer besitzt eine bAV. Aus rein steuertechnischen Gründen wäre es am sinnvollsten, sie als Rente auszahlen zu lassen. Nun hat er aber eine Immobilie, die noch abbezahlt werden muss, wofür die Einmalzahlung der bAV ausreichen würde. Statt eine vorgefertigte Antwort zu geben, muss man sich hinsetzten und berechnen, welches Vorgehen insgesamt am meisten Gewinn ergeben würde. Rechtfertigt die Zinsersparnis beim Gebäude die höheren Steuern, oder nicht? Das Ergebnis kann bei jedem Fall unterschiedlich sein.
Ein anderes Problem kann der Wunsch von Ruhestand unter Palmen sein. Weniger ob man im Ausland leben wird, sondern viel eher wo genau! Wer seinen Ruhestand in einem Land der EU verbringen möchte, sollte kaum Probleme erhalten. Sobald die EU verlassen wird, wird eine Riester-Rente untragbar und muss aufgelöst werden. Sollte man sich dabei sogar für ein Land entscheiden, welches kein Doppelbesteuerungsabkommen mit der Bundesrepublik Deutschland hat, erleiden alle Formen der Rente mit nachgelagerter Besteuerung erhebliche Nachteile, die jede Performance ruinieren und die private Rentenversicherung zur besten Wahl machen.
Rente Performance: Rahmenverträge
Insgesamt ist die Beschaffenheit und Auswahl der Rahmenverträge einer der wichtigsten Faktoren für den Profit einer Altersvorsorge. Für das beste Ergebnis müssen die enthaltenen Vergünstigungen und Belastungen gegeneinander abgewogen werden.
Steuervorteile
Gerade bei den staatlich geförderten Renten wird der erhaltene Steuervorteil als größter Pluspunkt angepriesen. Wie weit ihr Nutzen aber wirklich geht, hängt stark vom tatsächlichen Umfang der Ersparnis ab. Der persönliche Steuersatz schwankt zwischen 14 % und 45 %. Anleger am unteren Ende der Gehaltsliste profitieren damit deutlich weniger, als Spitzenverdiener. Oder anders ausgedrückt: Je höher das Einkommen, desto wichtiger wird die Steuerbegünstigung.
Bei der Auszahlung wird diese Beziehung auf den Kopf gestellt. Rürup, Riester und bAV müssen alle mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden. Arme werden nun weniger belastet als Reiche. Es ist daher wichtig, die Steuerbelastung in ihrer Gesamtheit zu berücksichtigen, um die beste Performance für die Rente zu erreichen.
Kosten
Ebenfalls nicht auf die leichte Schulter dürfen die Vertragskosten genommen werden. Abschluss-, Vertriebs- und Verwaltungskosten können die Rendite einer Rente zunichtemachen. Wie hoch sie letztendlich sind, wird weniger durch die Art des Rahmenvertrages und viel mehr vom Anbieter bestimmt. Während bei einigen selbst die teuersten Verträge im akzeptablen Maße bleiben, scheuen sich andere nicht unverschämt zu werden. Jährliche Effektivkosten von über 4 % sind bereits vorgekommen. Dies bedeutet, dass jedes Investment das Jahr bereits mit einem Verlust von 4 % beginnt und mehr erwirtschaften muss, um überhaupt in die Gewinnzone zu kommen.
Schlechte Verträge mit hohen Kosten sind Performance-Zerstörer, und besonders ärgerlich, da die verlorenen Gewinne nicht durch eine höhere Sicherheit oder bessere Profitchancen ausgeglichen werden. Die genauen Vertragsbedingungen zu kennen, ist daher ein Muss.
Rente Performance: Investitionen
Kern jeder Geldanlage, auch wenn der Zweck die Altersvorsorge ist, ist das eigentliche Investment. Die Rahmenverträge leisten ihren Beitrag, doch die Entscheidung über gute oder schlechte Performance liegt vor allem beim Ziel der Anlage.
Es ist ein leichtes, an dieser Stelle entschiedene Meinungen zu haben. Fast jeder hat sein Lieblings-Investment und gerne wird die Entwicklung der letzten Jahre als Beleg für eine besonders gute oder als Warnung vor einer sehr schlechten Investition aufgefasst. Man sollte sich dabei in Erinnerung rufen, dass vergangene Entwicklungen sich nicht zwangsläufig fortsetzen müssen und Trends sich umkehren können.
Momentan scheinen Aktien und Aktien basierte ETFs die besten Alternativen zu sein. Was sich auch mit Argumenten begründen lässt. Dennoch gibt es keine Garantie und eine Veränderung der wirtschaftlichen Lage ist denkbar. Vielleicht würden dann andere Geldanlagen, etwa Anleihen oder Gold, die Aktienmärkte schlagen. Wie es bereits in den 1930ern und 1970ern der Fall war.
Kursschwankungen
Selbst wenn eine Geldanlage die Rendite-Erwartungen erfüllt, kann immer noch die Risikokomponente eine Performance ruinieren. Risiko beschreibt nämlich nicht nur die Gefahr eines Verlusts, sondern auch die Kursschwankungen. Eine Investition kann vortreffliche Gewinne einfahren, sollte beim Verkaufen der Kurs am Boden sein, macht man Verlust. Die einzige andere Lösung wäre es, die Schwächephase auszusitzen und mit dem Beziehen der Rente zu warten.
Umschichten
Um am gewünschten Zeitpunkt in der Zukunft ein gutes Ergebnis zu haben, ist es in der Regel eine vernünftige Idee, das eigene Portfolio umzuschichten und auf die veränderte Situation auszurichten. Schlecht laufende Investments können gegen bessere ausgetauscht werden. Neue Trends dürfen Berücksichtigung finden. Mehrere Finanzinstitute bieten es auch an, die Geldanlage in den letzten Jahren der Ansparphase in weniger schwankende Titel umzuwandeln. Ein Angebot, das man annehmen kann und sogar selbst umsetzen darf, denn es sichert das eigene Vermögen gegen plötzliche Kurseinbrüche.
Insgesamt gilt bei der Rente für Performance und Ertrag wieder einmal, dass Wissen und Informationen den Ausschlag über Erfolge oder Scheitern bedeuten. Wer ein klares Bild über die eigenen Ziele und Umstände hat, die verschiedenen Verträge kennt und sich Gedanken über das Investment gemacht hat, sollt ohne weiteres in der Lage sein das Beste aus der Altersvorsorge herauszuholen. Diese Kenntnisse zu erwerben, ist der ganze Trick.