Die Möglichkeiten einer Altersvorsorge Studenten betreffend, sind keine breit diskutiertes Thema. Zu Unrecht! Gerade in noch jungen Jahren kann man, wegen eines Zeithorizonts von fast 50 Jahren, mit nur wenig Geld einen riesigen Unterschied in der Altersvorsorge machen. Bereits eine kleine Summe, die man jeden Monat auf die Seite legt, kann mit der Zeit und dank Zinseszinseffekt zu einem ansehnlichen Polster für den Ruhestand heranwachsen. Weil allerdings die meisten Produkte und auch Informationen auf Anleger abzielen, die bereits werktätig sind, gibt es eine Reihe von Faktoren, die man beachten sollte.
Altersvorsorge Studenten: Vorsicht bei der gesetzlichen Rente
Für über 80 % aller Bundesbürger ist die staatliche Rente der wichtigste, wenn nicht sogar der einzige, Baustein für den Ruhestand. Als Student sollte man sich aber sehr gut überlegen, ob man dieser Institution wirklich in dem gleichen Maße vertrauen möchte.
Aufgrund der demografischen Entwicklung hat sich nämlich eine erhebliche Schieflage in den Rentenkassen eingestellt. Seit den 1950er Jahren funktionieren sie als sogenanntes Umlagesystem. Jüngere Jahrgänge zahlen ihre Beiträge ein, die umgehend an die Rentner ausgezahlt werden. Als Gegenleistung erhält man dafür Leistungsansprüche, die im eigenen Alter einen selbst zum Rentenbezug berechtigen. Es ist ein System, welches problemlos funktioniert, solange die Anzahl der Einzahler die der Bezieher deutlich übersteigt. Es müssen also weit mehr Junge nachkommen, um alle Ansprüche zu begleichen.
Schieflage bei den Renten
Aufgrund der fallenden Geburtenrate und steigender Lebenserwartung gerät die gesetzliche Rente jedoch immer weiter in Schieflage. Sichtbarste Auswirkung war die Anhebung des gesetzlichen Rentenalters von 65 auf 67 Jahre. Es ist zu erwarten, dass diese Entwicklung weiter anhalten wird. Bereits jetzt müssen sich Arbeitnehmer mit der Rentenlücke, die Differenz zwischen Lohn und späterer Rentenzahlung, auseinandersetzen. Deren Umfang wird weiter zunehmen und die Verlässlichkeit der staatlichen Rente für die eigene Altersvorsorge damit immer weiter abnehmen. Als Student tut man daher gut daran, sich nicht blind auf dieses Versprechen zu verlassen, sondern sich Alternativpläne zu überlegen.
Hinzu kommt, dass es häufig gar nicht klar ist, ob man in seinem Berufsleben wirklich von der Rentenpflicht betroffen ist. Wer sich dazu entschließt als selbstständiger oder in einem freien Beruf tätig zu sein, entzieht sich diesem System komplett. Das Gleiche gilt auch für diejenigen, welche nach ihrem Abschluss ein Arbeitsplatz im Ausland finden.
Altersvorsorge Studenten: Beschränkte Fördermöglichkeiten
Leider sind die staatlich geförderten Arten der Altersvorsorge für Studenten beschränkt und nur unter besonderen Umständen zu erreichen. So ist die extrem populäre betriebliche Altersvorsorge an einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsvertrag gekoppelt; eine Vorbedingung, die nur von einem Teil der Studentenschaft erfüllt wird.
Ähnliches gilt auch für die Riester-Rente. Um diese zu beziehen, muss man in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sein. Eine Vorgabe, die eine ebenfalls in eine Arbeitsbeziehung drängt. Sie ist auch für geringfügig Beschäftigte, die nicht auf die Sozialversicherungen verzichtet haben, erhältlich. Aufgrund der großen Bedeutung, die Zulagen für eine Riester-Rente haben, wäre sie vermutlich am geeignetsten, um Studenten mit geringem Einkommen bei der Altersvorsorge behilflich zu sein. Allerdings ist nicht anzunehmen, dass die mit ihr verbundenen Steuervorteile zum Tragen kommen.
Hier finden wir auch das Hauptargument gegen eine Rürup- oder Basisrente. Der mit großem Abstand wichtigste Pluspunkt für sie ist die steuerliche Absetzbarkeit. Was für einen gut verdienenden Selbstständigen oder auch leitenden Angestellten ein extrem attraktiver Vorschlag ist, bleibt für einen Studenten, mit nur geringem Einkommen zu vernachlässigender Steuerlast, vollkommen uninteressant.
Man sollte sich daher gut überlegen, ob diese Produkte schon während des Studiums von Interesse sind. So gut sie auch für bereits Berufstätige sind, den Lebensumständen eines durchschnittlichen Studenten kommen sie nicht wirklich entgegen.
Altersvorsorge Studenten: Private Optionen
Im Regelfall dürfte eine rein private Altersvorsorge die wohl beste Alternative sein. Dass sie aus dem Netto- und nicht Bruttoeinkommen bezahlt werden muss, sollte in diesem Abschnitt des Lebenslaufes zu keiner übergroßen Belastung führen. Dafür unternimmt man bereits die ersten Schritte zur Absicherung seines Wohlstandes im Alter.
Dabei ist es vor allem den persönlichen Vorlieben und Ziele geschuldet, ob man sich für ein Investment mit Rahmenvertrag, etwa in Form einer privaten Rentenversicherung, oder für eine vollkommen eigenständige Geldanlage entscheidet. Die stärker durch organisierte Rentenversicherung ermöglicht es, einen festen Ansprechpartner zu haben und erleichtert den Überblick über das investierte Vermögen. Wer sich sogar bis zum 62. Geburtstag gedulden kann, wird mit der 12/62 Regel eine erhebliche Steuerersparnis einfahren können.
Eine selbstständige Investition ist dagegen vielseitiger und hat häufig geringere Kosten, was auf lange Sicht die Rendite erhöht. Außerdem ermöglicht sie unkonventionelle und neuartige Formen der Geldanlage, die von der Versicherung noch nicht berücksichtigt werden.
Anpassungsfähig
Egal, welche Form man nun wählt. Der größte Vorteil einer privaten Investition ist ihre Anpassungsfähigkeit. Als Student wird man sich zwar Pläne über das weitere Leben machen, ob sich diese allerdings erfüllen steht auf einem anderen Blatt. Sowohl schlechte als auch gute Ereignisse können den eigenen Lebensweg verändern und eine Nachjustierung bei der Altersvorsorge notwendig machen.
Und dies ist der größte Vorteil gegenüber den staatlich geförderten Rentenversicherung. Die privaten Verträge können bei Notwendigkeit gekündigt oder verändert werden und so auf neue Entwicklungen reagieren.
Altersvorsorge Studenten: Investmentobjekte
Neben der Frage wie investiert werden soll, stellt sich vor allem natürlich auch die Frage in das investiert werden soll. Wer sich noch in Ausbildungsstudio befindet, hat normalerweise nicht das verfügbare Kapital und Einkommen, um sich Geldanlagen mit hohen finanziellen Hürden leisten zu können. Der direkte Erwerb von Immobilien und selbst einiger besonders teurer Wertpapiere entfällt somit als Option.
Bei genauerem Hinsehen bedeutet es jedoch nicht, dass ein Student auf eine bestimmte Investmentklasse verzichten muss. Praktisch alle Wertpapiere, egal ob Aktien, Anleihen oder sonstige, können nicht direkt, sondern auch durch ETFs erworben werden. Mithilfe dieser passiv gemanagten Fonds ist es möglich, in die verschiedensten Produkte zu investieren und dabei gleichzeitig sein Risiko zu streuen.
Der stattdessen lieber bei Einzeltiteln bleiben möchte, der trotzdem eine breite Auswahl an erschwinglichen Angeboten, die bereits mit nur wenigen Euro erworben werden können.