Für die Altersvorsorge sparen und anlegen

Macht bei der Altersvorsorge Sparen noch Sinn? Um für die  Altersvorsorge sparen zu können ist es nicht nötig von Anfang große Summen aufzuwenden. Viel wichtiger ist, früh damit zu beginnen, sodass Zeit und Zinseszinseffekt ihre Wirkung entfalten können. Es lohnt sich auf jeden Fall so schnell wie möglich, mit keinen Beiträgen das Sparen für die […]

post-thumb
Seamus Wolf
Von Seamus Wolf

02. Mai 2022

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Für die Altersvorsorge sparen und anlegen

Macht bei der Altersvorsorge Sparen noch Sinn?

Um für die  Altersvorsorge sparen zu können ist es nicht nötig von Anfang große Summen aufzuwenden. Viel wichtiger ist, früh damit zu beginnen, sodass Zeit und Zinseszinseffekt ihre Wirkung entfalten können. Es lohnt sich auf jeden Fall so schnell wie möglich, mit keinen Beiträgen das Sparen für die Altersvorsorge zu starten.

Wie viel muss ich für meine Altersvorsorge sparen?

In Deutschland wird die Altersvorsorge in der Regel als 3-Säulen Modell beschrieben. Sie stehen dabei für:

1. Die staatliche Altersvorsorge: Hierunter versteht man die staatliche und die Rürup-Rente

2. Geförderte Altersvorsorge: Am bekanntesten ist hier die Riesterrente und die betriebliche Altersvorsorge.

3. Die private Altersvorsorge: Alle Investments und Sparpläne, die keine Förderung erfahren, sondern vom Anleger eigenverantwortlich gepflegt werden.

Wie wichtig die einzelnen Säulen für einen selbst sind, hängt von den persönlichen Umständen ab. Selbstständige müssen zum Beispiel nicht in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen, was die Bedeutung der 1. Säule reduziert. Wenn sie sich jedoch für freiwillige Beiträge entschließen oder eine Rürup-Rente ansparen, steigt sie wieder an.

Lebensstandard

Ziel einer optimalen Altersvorsorge ist es, den gewohnten Lebensstandard auch als Rentner noch halten zu können. Mann sollte durch das in der Altersversorgung gesparte Geld in der Lage sein, die gleichen laufenden Kosten und Ausgaben tragen zu können, wie als Berufstätiger. Deren Höhe sollte zwar genau berechnet werden, aber eine gute Faustregel ist 80 % vom letzten Nettoeinkommen als Einkommen anzusetzen.

Leider haben viele Leute ein zu großes Vertrauen auf die staatliche Rente, wenn sie ihre Altersversorgung planen. Es wird von der falschen Annahme ausgegangen, dass die Rente in ihrem Umfang dem ehemaligen Gehalt entspricht. Dies ist aber nicht der Fall!

Rentenlücke

Die spätere Höhe der Rente hängt direkt von den Beiträgen ab. Wer insgesamt mehr Geld einzahlt, erhält später auch mehr Geld aus der Rentenkasse heraus.

Dabei gilt eine Beitragsbemessungsgrenze von 7.050 Euro monatlich beziehungsweise 84.600 Euro jährlich. Wer darüber hinaus verdient, zahlt trotzdem nur bis zu dieser Grenze ein. Die Rente ist aus diesem Grund nach oben begrenzt. Für sehr gut Verdienende gibt es somit eine Differenz, die berücksichtigt werden muss.

Ähnliches gilt aber auch für Leute mit nur geringem Einkommen. Wer in seinen Erwerbsleben lange Zeit mit geringem oder sogar ohne Einkommen war, hat durch die geringeren Beiträge auch weniger Anspruch erworben. Es tut sich ebenfalls eine Differenz auf.

Für die meisten Selbständigen ist die Lage sogar noch kritischer, da sie häufig keinen Anspruch auf Rente haben und diesen Unterschied zu fast 100 % aus der eigenen Vorsorge decken müssen.

Diese Differenz hat einen Namen: „Die Rentenlücke“. Man muss für die Altersvorsorge sparen, um diese Lücken zwischen Lebensstandard und staatlicher Rente zu schließen. Wer diesen Betrag kennt, weiß natürlich besser, was auf einen zukommt und welche Vorkehrungen man treffen muss. Für den Anfang gibt es eine weitere Faustregel: Jeden Monat 5 bis 10 Prozent des Bruttoeinkommens für die Altersvorsorge sparen.

Für die Altersvorsorge sparen oder doch investieren?

In der heutigen Zeit sind die Zinsen leider so gering, dass Sparen in der traditionellen Bedeutung kaum noch relevant ist. Renditen zwischen 0,0 und 0,1 % pro Jahr ermöglichen keine Gewinne. Schlimmer noch, durch die anziehende Inflation verliert das Geld sogar deutlich an Kaufkraft. Wer sein Vermögen hier anlegt, macht nur Verluste.

Doch welche Alternative gibt es? Investieren! Alle drei Säulen der Altersversorgung wurden in den letzten Jahren mit Angeboten und Programmen ausgestattet, die dem veränderten Umfeld Rechnung tragen. Man kann auch mit staatlicher Unterstützung in Aktien investieren und das Vermögen Inflationssicher machen.

Staatliche Rente

Es ist möglich Sonderzahlungen in die staatliche Rentenversicherung einzuzahlen, auch nicht versicherungspflichtige Personen dürfen dies auf freiwilliger Basis tun.

Man muss nur mindestens 16 Jahre alt sein und in der Bundesrepublik Deutschland leben.

Für eine Zahlung zwischen 83,70 Euro und 1.311,30 Euro im  Monat erwirbt man einen Anspruch auf die Leistungen der Rentenkasse. Dies schließt die Erwerbsminderungsrente und einen grundlegenden Hinterbliebendenschutz mit ein. Die Beiträge werden im Jahre 2025 zu 100 % von der Steuer absetzbar sein, was diese Option besonders für besserverdienende Selbständige interessant macht.

Rürup

Eng mit der staatlichen verwand, ist die Rürup-Rente. Dieses Produkt zur Altersvorsorge wird von verschiedenen Finanzunternehmen angeboten und ist ebenfalls bis zu einem Jahresbetrag von 25.639 EUR steuerlich absetzbar. Im Gegensatz zur staatlichen Rente basiert sie aber nicht auf dem Umlageverfahren, bei dem die Einzahler von heute die Rentner von heute finanzieren, sondern auf dem Deckungsverfahren. Das eingezahlte Geld wird angelegt und die spätere Rente aus den Erträgen erwirtschaftet. Es ist mit ihr ohne weiteres möglich beim Altersvorsorge sparen sein Geld in Aktien und anderen Sachwerten anzulegen.

Sie teilt mit der staatlichen Rente aber einen Nachteil, der Rentenanspruch ist an eine Person gebunden und kann nicht vererbt werden, wer seinen Kindern etwas hinterlassen möchte, muss dem Rechnung tragen.

Betriebliche Altersvorsorge

Eine weitere Form, die Freiberuflern leider verwehr bleibt, ist die betriebliche Altersvorsorge. Ursprünglich handelte es sich um eine Versorgungszusage des Arbeitgebers, dem Arbeitnehmer nach Ende der Beschäftigung eine Pension oder Rente zu zahlen. Derartige Absprachen sind zwar immer noch möglich, weit beliebter ist aber die Direktversicherung. Bei ihr wird ein Teil des Bruttoarbeitslohns nicht versteuert, sondern gleich angelegt. Den Ertrag kann man zu Beginn des Ruhestandes als Rente oder Einmalzahlung erhalten.

Riester

Durch schlechte Beratung und übereifrige Verkäufer hat die Riesterrente einen schlechten Ruf erhalten. Zu Unrecht, denn es handelt sich um ein sehr flexibles Produkt, das sowohl für Gutverdiner als auch Leute mit geringem Einkommen sinnvoll ist.

Die Grundlage ist eine jährliche Zahlung von 60 Euro bis 2100 Euro. Dieser Betrag kann von der Steuer abgesetzt werden, was gerade für die höheren Steuerklassen wichtig ist. Gleichzeitig erhält man eine Reihe von staatlichen Zulagen; neben einer persönlichen auch eine für jedes Kind. Was wiederum für kinderreiche Familien ein Segen ist und auch Ärmeren den Aufbau einer Altersvorsorge ermöglicht. 

Dass die Riesterrente dabei Hartz-IV-sicher ist, kann als weiterer Bonus gelten. Das angesammelte Vermögen muss nicht aufgezehrt werden, um das Arbeitslosengeld II (Hartz-IV) zu erhalten. Der Vertrag kann sogar weiter bespart werden!

Privatinvestments

Die 3. Säule ist naturgemäß die weiteste mit dem größten Angebot. Neben dem bereits früher erwähnten Sparkonto finden sich hier alle anderen Formen, Produkte und Programme zur Geldanlage, die keine staatliche Förderung erhalten.

Sie alle müssen aus bereits versteuerten Geld bezahlte werden, was aber kein wirklicher Nachteil ist! Nicht nur mindert es die Steuerlast bei der abschließenden Verwendung der Altersvorsorge, es eröffnet auch eine riesige Bandbreite an Verwendungsmöglichkeiten.

Aktieninvestments, Anleihen, ETFs, Fremdwährungen, Immobilien, REITs, ja sogar Gold sind alles Optionen, die in diese Kategorie fallen. Es sollte sich daher für jedes Einkommen und alle Lebensumstände ein geeignetes Produkt finden lassen.

Ähnliche Artikel

Ultimativer Leitfaden für Investitionen in Fonds, ETFs und Aktien für den Ruhestand

ETFs, Aktien und Investmentfonds können als langfristige Anlagen genutzt werden. In diesem Leitfaden erläutern wir die Vor- und Nachteile der einzelnen Anlageformen.

Der Ultimative Leitfaden zum Deutschen Rentensystem

Erfahre alles darüber, wie die Rente in Deutschland funktioniert und welche Art von Rente für dich die richtige ist. Dieser ultimative Leitfaden deckt alles von der gesetzlichen Rente bis zur privaten Altersvorsorge ab.

Ultimativer Leitfaden zur betrieblichen Altersvorsorge für Arbeitnehmer in Deutschland

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) kann ein wertvolles Instrument zur Sicherung deiner finanziellen Zukunft als Arbeitnehmer sein. Hier erfährst du, welche Möglichkeiten dir offen stehen.

Bist du bereit, loszulegen?

Sichern Sie Ihre langfristige finanzielle Zukunft und beginnen Sie, mithilfe unserer intuitiven und leicht verständlichen mobilen App über potenzielle Investitionen zu lernen.