Welche Rente Beamte erhalten

Wen es darum geht wie die Rente Beamte behandelt, schlagen häufig die Emotionen hoch! Die Tatsache, dass Beamte nicht in die Rentenkassen einzahlen müssen, sondern Anspruch auf eine Pension haben, stößt gerade Angestellten sauer auf. Und tatsächlich ist die durchschnittliche Beamtenpension mit 2600 € mehr als doppelt so groß wie die Durchschnittsrente von 1182 €. Trotzdem gibt […]

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Seamus Wolf
Von Seamus Wolf

13. Mai 2022

Lesezeit: ca. 4 Minuten

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Wen es darum geht wie die Rente Beamte behandelt, schlagen häufig die Emotionen hoch! Die Tatsache, dass Beamte nicht in die Rentenkassen einzahlen müssen, sondern Anspruch auf eine Pension haben, stößt gerade Angestellten sauer auf. Und tatsächlich ist die durchschnittliche Beamtenpension mit 2600 € mehr als doppelt so groß wie die Durchschnittsrente von 1182 €.

Trotzdem gibt einige Eigenarten und Besonderheiten, die berücksichtigt werden, wenn es um die Altersvorsorge und Rente für Beamte geht.

Rente Beamte: Was ist eine Pension?

In Deutschland erhalten Beamte, wie auch Pfarrer und Berufssoldaten keine Altersrente im herkömmlichen Sinn. Stattdessen wird eine Pension ausgezahlt. Dabei handelt es sich um eine lebenslange Zahlungsversprechung des Dienstherrn, heutzutage der Bundesrepublik Deutschland, die dem Beamten eine angemessene Unterstützung zusichert. Der Fachbegriff ist das Alimentationsprinzip und es wird sogar verfassungsrechtlich durch Artikel 33 Absatz 5 Grundgesetz (GG) geschützt. Er folgt der Vorstellung, dass ein Dienstverhältnis bis zum Tod andauert und nicht durch den Ruhestand beendet wird.

Die genaue Höhe dieser Zahlung richtet sich nach der erreichten Karrierestufe und Länge der Dienstzeit. Entscheidend ist das Gehalt der letzten zwei Arbeitsjahre. Sie ist weder von geleisteten Beiträgen, noch von angelegtem Kapital abhängig. Tatsächlich zahlen sie überhaupt keine Beiträge! Geleistet werden muss unabhängig davon, ob ein Beamter in der Lage wäre, seine Ausgaben aus eigenen Mitteln zu bestreiten.

Konflikt mit der gesetzlichen Rente

Die einzige Einnahme, die hier eine Ausnahme macht, ist die gesetzliche Rente. Wer vor dem Eintritt in das Beamtenverhältnis Ansprüche an die Rentenkasse erworben hat, darf diese im Alter einlösen. Jedoch wird die Pension um den betreffenden Betrag gekürzt. Begründet wird dies mit der Aussage, man wollte eine Besserstellung von Beamten den anderen Arbeitnehmern gegenüber vermeiden.

Qualifikation

Die Bedingungen zum Erhalt einer Rente Beamte entsprechend, sind sehr ähnlich zu denen, die andere Bürger erfüllen müssen. Die Pension wird ausgezahlt, wenn das Ruhestandalter erreicht wurde. Früher 65 Jahre, bald 67 Jahre. Auf Wunsch kann man frühzeitig mit 63 in den Vorruhestand treten, wenn die Bereitschaft vorhanden ist, Abschläge hinzunehmen. Des Weiteren muss eine Mindestbeschäftigungsdauer von 5 Jahren vorliegen.

Entlassung

Eine besondere Bedingung gibt es, die Beamte um ihre Pension und zur Rente bringt. Im Falle einer Entlassung erlischt der Anspruch auf eine Pension und der Dienstherr zahlt nachträglich seinen Anteil an den Zahlungen in die Rentenkasse nach.

Rente Beamte: Die Höhe und Finanzierung

Wie bereits erwähnt ist die Höhe einer Pension weit größer als die Rente für eine vergleichbare Angestellten-Position. Ein Beamter der Besoldungsstufe A13 erhält nach 35 Arbeitsjahren eine Pension von 3.138,62 €, ein entsprechender Angestellter im öffentlichen Dienst (Tarifgruppe TV-L E13) erhält nur 1.495,81 €. Weniger als die Hälfte!

Der Betrag der Pension entspricht maximal 71,75 % des in den letzten zwei Jahren erhaltenen Bruttogehalts. Wobei der genaue Satz von der Gesamtdauer des Beamtenverhältnisses abhängt. Mit jedem Jahr erhöht er sich um 1,79 %. Um das meiste aus der Pension herauszuholen, sind insgesamt 40 Dienstjahre abzuleisten.

Gründe

Begründet wird dieser Unterschied mit zwei Argumenten: Erstes ist es Beamten nicht möglich eine bAV abzuschließen, was lange Zeit einen Verzicht auf eine Zusatzabsicherung bedeutete. Die Pension sollte somit auch diese Lücke wettmachen.

Zweitens musste eine Pension im Gegensatz zur Rente schon immer versteuert werden. Rentner konnten sich an einer Abgabe freien Zahlung erfreuen, während Pensionäre zumindest einen Teil des Geldes zurückgeben mussten.

Der sich ein bisschen auskennt, wird merken, dass beide Argumente nicht mehr gelten. Seit 2005 müssen auch Renten versteuert werde, zu einem immer größer werdenden Anteil, und es gibt mit Rürup und Riester nun auch geförderte Rentenversicherungen, die Beamte verwenden dürfen. Es sollte verständlich sein, warum gerade in letzter Zeit immer mehr Kritik an der Beamtenpension aufgekommen ist.

Wie wird die Beamtenpension finanziert?

Da keine Beiträge erhoben werden, fällt die Finanzierung der Pension vollständig an den Dienstherren. Mit anderen Worten, die Beamtenpension wird vollständig vom Steuerzahler beglichen. Zwar baut der Bund in den letzten paar Jahren eine Rücklage auf, um die Ausschüttung der Pensionen in der Zukunft abzusichern, dieser ist aber noch lange nicht ausreichend befüllt.

Rente Beamte: Rechtliche folgen

Wer eine Pension bezieht, wird natürlich einige Fragen zu dem rechtlich Umgang und den Vorschriften haben. Dabei gibt es aber seit 2005 gar nicht mehr so viele Unterschiede zur normalen Rente

Wie wird die Beamtenpension versteuert?

Wenn man der Vorstellung vom im Ruhestand andauernden Dienstverhältnis folgt, versteht man schnell, wie die Pension steuerlich behandelt wird. Sie wird grundsätzlich in voller Höhe als Einkunft aus nicht-selbstständiger Arbeit versteuert. Einzige Änderung ist, der Wechsel Kategorie. Von Gehalt zu Ruhegehalt.

Wie steht es um die Krankenversicherung?

Beamte können ebenfalls zwischen gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen wählen. Die Auswirkungen für sie sind aber geringer als bei einfachen Angestellten. Sollten sie sich nämlich für eine private Krankenversicherung entscheiden, erhalten sie spezielle Beihilfen, die einen Teil der Kosten auffangen und auch für die Familienmitglieder gelten.

Weitere Rentenversicherungen

Auch als Beamter kann man selbst für seinen Ruhestand vorsorgen. Nur die betriebliche Altersvorsorge ist außerhalb der Reichweite. Basisrente, Riester und auch die private Rentenversicherung sind für Beamte zugänglich und können helfen das finanzielle Polster im Alter noch etwas dicker werden zu lassen.

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